
Bio of Stefan „Bald Dread“ / Sound Dimension
Im Jahre 1981 kam ich im Alter von 14 Jahren in einem Jugendzeltlager zum ersten Mal mit Reggae Musik von Bob Marley in Kontakt. Der vibrierende, basslastige Beat von Bob Marley‘s Kaya Album hatte mich voll in seinen Bann gezogen. Es war die Zeit des Kalten Kriegs und starker sozialer Auseinandersetzungen in Europa. Die Worte von Bob Marley hatten einen starken Nachklang in mir und haben mich in eine gänzlich neue Richtung blicken lassen. Die Tagebücher des „Che“ waren meine „Bettlektüre“ und die Kraft des Reggae, mit seinen Wörtern und Beats hatte mich voll in seinem Bann gefesselt. Profanitäten wie Boney M, oder Laid Back mit „sunshine Reggae“ stießen mich eher ab und ich verstand diesen Gegensatz in der Musik noch nicht, weil ich den Reggae damals noch nicht als eben dieses, eine eigenständige MUSIK, begriffen hatte.

Auf Grund der Stationierung der alliierten Streitkräfte in Deutschland, hatten wir neben vielen Soldaten und deren Familien, auf eben deren Kultur mit nach Deutschland importiert bekommen. Sie haben ebenso Ihr Radioprogramm mitgebracht, wie die Sender AFN (american forces network) und den britischen Sender BFBS (british forces broadcasting service).Gerade BFBS hatte eine wöchentliche Show, „Roots, Rock, Reggae“, die von niemand anderem als David Rodigan moderiert wurde. Es wurde schnell zu meinem „Pflichttermin“ diese Sendung mit meinem Radiorecorder, einer Kombi aus Radio und Cassettenrecorder, mitzuschneiden um mir die Musik jeden Tag wieder anhören zu können. Mein Schulenglisch verbesserte sich, was dem Interesse an der Musik und gerade den Kommentaren und Hintergrundberichten von David Rodigan geschuldet war. Schnell begriff ich die riesige Vielfalt dieser Musik die in sich, unter dem heart beat, mindestens 10 eigenständige Richtungen, von Rocksteady und Ska bis Roots und Lovers Rock, vereinte. Über eine Klassenkameradin, deren Schwester mit einem hier stationierten Jamaikaner verheiratet war, bekam ich auch die ersten Brieffreunde in Jamaika, mit denen ein jahrelanger reger Briefwechsel folgte, dem dann 1985 mit 18 Jahren, meine erste Reise auf meine „Trauminsel“ folgte. Der Umsicht und Fürsorge meines späteren Freundes geschuldet, kam ich über Umwege bei seinen Eltern in Port Antonio unter und fand in ihnen quasi meine 2ten Eltern. Mit Liebe und Geduld halfen Sie mir meine intensiven Eindrücke in familiärer Umgebung zu verarbeiten, was mich dann weitere 6 Male veranlasst hatte Sie wieder zu besuchen.
Mein Feuer war entzündet. Der „Dancehall“, der Mitte der 80er den Roots Reggae verdrängte hatte mich fasziniert. Barrington Levi‘ s „here I come“ aus haushohen Boxentürmen mit infernalischer power gedrückt, Version nach Version und danach die Instrumentalversion, über eine Stunde von lokalen „toastern“ „DJ‘s“, mit eigenen Texten unterlegt wurde, das war wie Manner für meine Seele. So war der Grundstein für meine musikalische Reise gelegt. Mit meinen ersten 7“ Platten trat ich 1985 die Heimreise an und seitdem trug ich immer mehr Gewicht im Fluggepäck nach Hause, als ich bei der Einreise dabei hatte.Hier in Deutschland gab es damals auch eine wirklich lebhafte Szene in Ostwestfalen, da hier sehr viele Standorte der britischen Streitkräfte mit einem hohen Anteil an jamaikanischen Soldaten stationiert waren, die natürlich über sehr viel „Freizeit“ verfügten, was sich in den Besuchen vieler Diskotheken auswirkte.Es wurde zum viel geliebten „Pflichtprogramm“ am Mittwoch ins „Atlantik“ am RAF Flughafen Gütersloh zu gehen, um ab 0:00 Uhr nach Harsewinkel in den „Rockpalast“ zu wechseln, wo die Party weiter ging. Donnerstags war es ruhiger, um am Freitag dann ins „Max“ nach Hamm, oder ins „Studio M“ in Minden zu fahren. Der Samstag Abend jedoch, war ganz dem „Neons“ in Steinhagen vorbehalten. Hier wurden ab 0:00 Uhr jeden Samstag die freshesten Beats von Soul, Funk, R&B bis Reggae von so Größen wie Calvin Francis (Capital Radio UK), Sugar, Dennis, Paddy u.v.m. vor eingefleischtem und dankbaren Publikum zelebriert, die dafür sogar regelmäßig aus Stuttgart oder gar München angereist waren. So weit und dennoch eng war die jamaikanische Gemeinde in Deutschland vereint.Ende der 80er wurde in mir der Wunsch nach einem eigenen Soundsystem immer größer, auf dem ich meine eigenen, aus Jamaica mitgebrachten Platten spielen wollte. Da es nach wie vor schwierig ist langfristig interessierte Mitstreiter zu finden, baute ich mir dann 1987 mein erstes Soundsystem, das ich „shubeen“ nannte, nach dem Frankie Paul Song, der einen Blues Dance beschreibt.

Es folgten über die Jahre viele Stationen, von denen die prägnantesten ein Song Contest in Dortmund mit der Beteiligung des damals noch unbekannten Sängers „Gentleman“, sowie Auftritte in Manchester und Birmingham, und etliche Parties in OWL waren.Sound Quake spielte ebenso auf Shubeen, wie auch Jawbone von Ragganoia, oder die Gütersloher Crew von Wild Pitch, die ich beide vom Rap zur Reggae Musik brachte. Auf dem Summerjam im Rheinischen Wildenrath spielten wir Nachts, zusammen mit PowPow aus CGN so laut auf, dass sich die Veranstalter genötigt sahen, uns einen Ordnungsruf auszusprechen…..Dann kamen 15 Jahre der Widmung meiner Familie, insbesondere meiner beiden Söhne. Seit 2015 bin ich wieder dabei meinen Sound zu modernisieren um nunmehr unter neuem Namen und Logo, als Sound Dimension wieder voll am Start zu sein mit eigenen Dances und Sets an verschiedenen Orten. Die Szene hat sich leider sehr stark verändert, nicht zuletzt durch den Abzug der britischen Streitkräfte.Die Texte wurden ruffer und xploited, der Beat hat starke Einflüsse afrikanischer und amerikanischer Urbanmusik und das Publikum veränderte sich durch all das ebenso sehr stark. Das ist der Lauf der Dinge, aber wer wirklich authentische, raue Reggaemusik aus der „goldenen Zeit“ des Dancehall, sowie des Roots Reggae sucht, ist bei Sound Dimension definitiv an der richtigen Adresse.Vinyl bildet nach wie vor den back bone meiner selection, jedoch ist die Gewichtsersparnis von tausenden Tracks auf MP3 ein für ältere Semester wie mich, nicht zu unterschätzender angenehmer Vorteil gegenüber meinem geliebten Vinyl…..
Mittlerweile sieht Sound Dimension nun so aus wie auf dem rechten Bild und verfügt über eine abrufbare Leistung von satten 60.000 Watt

Sollten Sie Interesse an einer Dub, Roots oder Dancehall session haben, oder wie einst Im Neons den Fächer um Funk Soul und R&B erweitern wollen, dann ist Sound Dimension sicherlich einer der ersten Adressen in Mitteldeutschland!Treten Sie gerne in Kontakt zu mir unter: